Minenarbeiter posieren für ein Foto
Nachhaltigkeit 20.09.2019 2 Min.
Projekt für nachhaltigen Kobaltabbau.

Das branchenübergreifende Projekt „Cobalt for Development“ erprobt Maßnahmen, wie die Arbeitsbedingungen im artisanalen Kobalt-Bergbau und die Lebensbedingungen der umliegenden Gemeinden im Kongo verbessert werden können. Die BMW Group hat an der Kick-off Veranstaltung des Projekts im September in Kolwezi teilgenommen.

Mitte September haben die BMW Group, die BASF SE, Samsung SDI und Samsung Electronics die Projektaktivitäten zu „Cobalt for Development“ offiziell gelauncht. Ziel des Pilotprojekts ist es, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in einer artisanalen Kobaltmine im Kongo nachhaltig zu verbessern.

Kobalt ist eine Schlüsselkomponente bei der Herstellung von Batterien für elektronische Geräte und Elektro-Fahrzeuge. Die größten Kobaltreserven weltweit liegen im Süden der Demokratischen Republik Kongo. Bis zu einem Viertel des dort geförderten Kobalts wird durch den sogenannten artisanalen Kleinstbergbau gewonnen, bei dem Bergarbeiter Kobalt mit Hammer, Schaufel, Spitzhacke oder anderen einfachen Werkzeugen abbauen. Dabei können Verletzungen von Menschenrechten, Arbeits- und Umweltstandards nicht ausgeschlossen werden.

Die Unternehmen haben deshalb die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH beauftragt, über einen Zeitraum von drei Jahren Maßnahmen zu testen, wie sich die Arbeitsbedingungen in einer artisanalen Kobaltmine und die Lebensbedingungen in der naheliegenden Gemeinde verbessern lassen. Zusammen mit Behörden in der Provinz Lualaba haben die Projektverantwortlichen dafür als Pilotprojekt eine Mine in der Nähe von Kolwezi im Süden der Demokratischen Republik Kongo ausgewählt.

Die BMW Group bezieht Kobalt derzeit noch indirekt durch den Einkauf von Batteriezellen. Weil es aber zur Philosophie des Unternehmens gehört, alle Stufen der Wertschöpfungskette zu berücksichtigen, hat das Unternehmen das Projekt intensiv vorangetrieben (s. unser Artikel „Mehr Transparenz beim Kobaltabbau“). „Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt unserer Unternehmensstrategie und spielt eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Elektromobilität. Wir sind uns unserer Verantwortung voll bewusst: Kobalt und andere Rohstoffe müssen unter ethisch verantwortlichen Bedingungen gewonnen und verarbeitet werden“, betont Dr. Andreas Wendt, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Einkauf und Lieferantennetzwerk. Das Engagement des Unternehmens für Projekte wie „Cobalt for Development“ ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Partner in der Lieferkette die hohen Sozial- und Umweltstandards der BMW Group ebenfalls konsequent erfüllen. „Wenn das Projekt erfolgreich ist, können die Ansätze langfristig auf andere kleine, nicht-industrielle Minen übertragen werden“, sagt Dr. Wendt.

In den nächsten Monaten wird das Pilotprojekt zunächst eine Analyse der Arbeits- und Umweltrisiken vornehmen, um anschließend verantwortungsvolle Bergbauverfahren zu entwickeln und umzusetzen. Dabei werden im Kongo Partner wie beispielsweise die lokalen Bergbau-Kooperativen von Anfang an mit einbezogen, um das Verantwortungsbewusstsein vor Ort und damit die Nachhaltigkeit dieses Ansatzes zu stärken. In der Gemeinde werden die Schwerpunkte auf Zugang zu Schulbildung sowie der Vermittlung von finanziellem Wissen und der Erschließung von alternativen Einkommensquellen liegen, insbesondere für Frauen.

Der Fortschritt von „Cobalt for Development“ wird projektintern, sowie von einem Ausschuss lokaler Vertreter regelmäßig überprüft, um alle Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin zu kontrollieren und kontinuierlich zu verbessern. Die dabei gewonnen Erfahrungen bilden dann die Grundlage für eine mögliche Ausweitung der Maßnahmen auf weitere Minenstandorte.

Mehr Informationen zum Projekt Cobalt for Development finden Sie unter cobalt4development.com.

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