Fair gewinnt.
Unternehmen 12.06.2023 5 Min.
Fair gewinnt.

Die BMW Group übernimmt Verantwortung für ihre Lieferkette und engagiert sich in vier lokalen Projekten vor Ort – gegen Kinderarbeit, für Umweltschutz, Biodiversität und bessere Lebensbedingungen.

 

Die Aktivitäten der BMW Group rund um eine verantwortungsvolle Lieferkette reichen bis nach Südostasien. In Indonesien startete das Unternehmen gemeinsam mit dem Reifenhersteller Pirelli „Living Rubber”, eine Initiative, die sich langfristig für die entwaldungsfreie Produktion von Naturkautschuk einsetzt. Sie wird koordiniert von BirdLife International, einer Nichtregierungsorganisation, die für den Erhalt der weltweiten Artenvielfalt, der Lebensräume und der Vogelarten eintritt. „Living Rubber“ erstreckt sich auf einen Teil des Hutan-Harapan-Regenwaldes auf der Insel Sumatra, wo rund 1.350 verschiedene Tierarten beheimatet sind. Das Ziel von „Living Rubber” sind Maßnahmen zum Erhalt des natürlichen Ökosystems und der Schutz bedrohter Tierarten im tropischen Regenwald. Außerdem will die Initiative die Lebensqualität der indigenen Bevölkerung verbessern, indem die Landrechte der Farmer geschützt und Frauenrechte gefördert werden.

Ein weiteres Ziel ist die Anbindung der Naturkautschukproduzenten an die Pirelli-Lieferkette. Eine wichtige Voraussetzung, um den Naturkautschuk aus dem Projekt mittelfristig auch für BMW Reifen nutzen zu können. Pirelli hat in diesem Zusammenhang den ersten von Forest Stewardship Council (FSC) zertifizierten Reifen für den neuen BMW X5 Plug-in-Hybrid entwickelt und hergestellt. Die BMW Group ist damit der erste Automobilhersteller weltweit, der Fahrzeuge mit FSC-zertifizierten Reifen ausstattet.

Projekt gegen Kinderarbeit in 20 indischen Dörfern

Er ist hitzebeständig, spannungsfest, isolationsfähig und wird in der Automobilindustrie als wichtiges Allroundmaterial eingesetzt: Der Rohstoff Mica, auch Glimmer genannt, kommt unter anderem in Lacken, Gehäusen von Hochvoltbatterien sowie als Hitzeschutz und Dämmung zum Einsatz. Um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in den Mica-Abbaugebieten in Indien zu verbessern, engagiert sich die BMW Group gemeinsam mit der renommierten Kailash Satyarthi Children’s Foundation (KSCF) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Die KSCF hat mit „Bal Mitra Gram“ („Kinderfreundliches Dorf“) ein international anerkanntes Modell für eine kindgerechte, ländliche Entwicklung entworfen. Das über mehrere Jahre laufende Projekt ermöglicht Kindern den Schulbesuch und leistet mit dem regelmäßigen Zugang zu Bildung einen wichtigen Beitrag zum Rückzug aus der Kinderarbeit. Parallel schafft KSCF ein Bewusstsein für problematische Themen wie Zwangsarbeit oder Gewalt gegen Kinder und adressiert politische ebenso wie gesellschaftliche Institutionen. Die BMW Group unterstützt das Projekt bei der Umsetzung des Modells „Bal Mitra Gram“ in 20 Dörfern im sogenannten Mica-Gürtel der Bundesstaaten Jharkhand und Bihar.

Initiative für mehr Schutz in den Minen des Kongos

In der Demokratischen Republik Kongo befindet sich der Großteil der weltweiten Kobaltproduktion und -reserven. Der handwerkliche Kleinbergbau macht bis zu 20 % der kongolesischen Kobaltproduktion aus und ist trotz der damit verbundenen großen Risiken eine Haupteinnahmequelle für die Region.

Mit dem Projekt Cobalt for Development (C4D) hat die BMW Group in Zusammenarbeit mit einer branchenübergreifenden Partnerschaft einen neuartigen Ansatz initiiert, der die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bergleute, ihrer Familien und der umliegenden Gemeinden in der Demokratischen Republik Kongo langfristig und nachhaltig verbessern soll. Cobalt for Development bekämpft darüber hinaus erfolgreich die Ursachen von Kinderarbeit und in der Projektgemeinde Kisoto im vergangenen Jahr zu einer 25-prozentigen Steigerung der Schulbesuchsquote und zum Bau eines neuen Schulgebäudes geführt. 332 Kleinbauern erhielten eine landwirtschaftliche Ausbildung, während 89 Unternehmen von Mikrokrediten profitierten.

Außerdem werden Bergbaugenossenschaften unterstützt und Schulungen zu Umwelt- und Managementsystemen angeboten. C4D wurde vor kurzem erst bis Mitte 2025 verlängert.

Chile: Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser bei Lithium-Gewinnung

Im Jahr 2022 trat die BMW Group dem branchenübergreifenden Projekt „Responsible Lithium Partnership" bei, dem unter anderem BASF SE, Daimler Truck AG, FairPhone, Mercedes-Benz Group und Volkswagen Group angehören, um die nachhaltige Nutzung der Ressourcen im Salar de Atacama zu unterstützen. Die GIZ wurde mit der Koordination der Partnerschaft und mit der Etablierung einer Multi-Stakeholder-Plattform („Mesa Multiactor") beauftragt. In den Evaporitbecken im Norden Chiles befinden sich 40 Prozent der weltweit bekannten Lithiumreserven. Dieses leichteste aller Metalle ist für die Herstellung von Batteriezellen unerlässlich. Derzeit sind 22 Interessengruppen aus indigenen Gemeinschaften, der lokalen Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, dem lokalen Privatsektor und der Regierung sowie lokale Bergbauunternehmen Mitglieder und aktive Teilnehmer der Stakeholder-Plattform. Die Arbeitsgruppe hat sich bereits auf Ziele und einen Arbeitsplan geeinigt und arbeitet nun an konkreten Aspekten der Umsetzung. Insbesondere sucht das Projekt nach Möglichkeiten, die Wasserressourcen verantwortungsvoll zu nutzen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wertvoll das Wasser für die Bevölkerung des Salar de Atacama ist.

Auch mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Auswirkungen des Lithium-Abbaus auf die Wasservorkommen in der Region unterstützt die BMW Group die „Responsible Lithium Partnership”. So hatte das Unternehmen Ende bereits 2020 gemeinsam mit BASF eine Studie bei der University of Alaska und der University of Massachusetts in Auftrag gegeben. Sie soll helfen, die Wechselwirkungen zwischen Süßwasser- und Lithium-Sole-Schichten besser zu verstehen.

Die BMW Group möchte ihren Beitrag leisten, indem sie sich den Herausforderungen des Klimawandels stellt und Lösungen aufzeigt. Mit einem ganzheitlichen Fokus auf Nachhaltigkeit setzt sich das Unternehmen für eine verantwortungsvolle Lieferkette ein. Im Mittelpunkt stehen dabei CO2-Reduktion, Etablierung der Kreislaufwirtschaft und die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette, getreu dem Anspruch der BMW Group: We turn things around.

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