Das IT-Hub im südafrikanischen Pretoria und Mitarbeiter von Critical TechWorks in Lissabon, Portugal
Innovation 05.06.2025 5 Min.

Die IT- und Software-Hubs der BMW Group: ein Erfolgsfaktor für die digitale Transformation und das Software Defined Vehicle.

Die digitale Transformation der BMW Group durchdringt sämtliche Wertschöpfungsprozesse: Von der Fahrzeugentwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb ist sie ein zentraler Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Um dieses digitale Know-how gezielt auszubauen, setzt die BMW Group neben ihren Zentralstandorten seit 2008 auch auf ein wachsendes Netzwerk internationaler IT- und Software-Hubs. Heute ergänzen bereits zehn Standorte das globale Entwicklungsnetzwerk des Unternehmens und profitieren vom globalen Talent-Pool für Technologie- und Software-Experten.

Diese Standorte haben zwei wesentliche Aufgaben: Zum einen arbeiten sie an globalen IT-Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette und zum anderen entwickeln sie das Software Defined Vehicle (SDV) – die nächste Generation vernetzter Fahrzeuge. Die Hubs liefern Softwaremodule für alle zentralen Fahrzeugsysteme, von Antrieb und Infotainment über das Advanced Driver Assistance System (ADAS) bis zur Vernetzung mit Smartphones und dem Fahrzeug-Backend. Gleichzeitig entwickeln sie die Softwareplattformen für zukünftige SDV-Technologien, die das Fahrzeug immer intelligenter und leistungsfähiger machen.

Mitarbeiter im südafrikanischen IT-Hub in Pretoria

Das globale Hub-Netzwerk der BMW Group erstreckt sich aktuell über sechs Länder – von den USA über Portugal und Rumänien bis nach Südafrika, Indien und China. Dort arbeiten Expertinnen und Experten an digitalen Lösungen für alle Unternehmensbereiche, zum Beispiel an Zukunftstechnologien wie Cloud-basierte Services und Künstlicher Intelligenz. Damit treiben sie nicht nur die digitale Transformation der BMW Group voran, sondern sichern auch die Innovationsführerschaft des Unternehmens in einer immer stärker vernetzten Mobilitätswelt.

Die weltweiten Standorte der BMW Group IT- und Software-Hubs.

Globale IT-Power: Wo die digitale Zukunft der BMW Group entsteht.

Das weltweite IT- und Software-Netzwerk der BMW Group setzt auf die bewährte DevOps-Methode, bei der Entwickler („Devs“) und Betreiber („Ops“) eng zusammenarbeiten. Dieses agile Vorgehen verkürzt Entwicklungszyklen und verbessert die Qualität der Software. Dank der globalen Verteilung der IT- und Software-Hubs kann die BMW Group rund um die Uhr an neuen Business-IT-Lösungen und der Fahrzeugsoftware arbeiten – und dabei gezielt die Stärken der jeweiligen Standorte nutzen.

Die internationalen IT- und Software-Hubs der BMW Group spielen eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung von KI-Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit Tools wie JoyCode, einer KI-gestützten Entwicklungsplattform, optimieren wir unsere Softwareentwicklungsprozesse und steigern die Effizienz. Als Reaktion auf den sich rasant entwickelnden KI-Markt entwickelt die BMW Group viele ihrer KI-Komponenten selbst und ergänzt sie durch externe Standardlösungen. Dieser Ansatz sorgt für mehr Flexibilität, reduziert Risiken und vermeidet eine frühzeitige Abhängigkeit von einzelnen Anbietern. Zur Unterstützung dieser Strategie werden an allen Hub-Standorten spezialisierte KI-Entwicklungsteams aufgebaut. Indien entwickelt sich dabei zum Gravitationszentrum für die KI-Entwicklung unter den IT- und Software-Hubs und übernimmt eine führende Rolle bei der Entwicklung und dem breiten Einsatz von KI-Technologien.

Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Entwicklung der Fahrzeugsoftware dar, denn insgesamt umfassen die über 20 GB Gesamtsoftware der Neuen Klasse weit mehr als 500 Millionen Zeilen Code. Dafür arbeiten über 10.000 Entwickler der BMW Group und Hubs weltweit zusammen. Damit effizient, schnell und in hoher Qualität entwickelt werden kann, hat die BMW Group ein solides Fundament für eine schlagkräftige Fahrzeugsoftware-Entwicklung geschaffen. Das Herzstück ist die integrierte Entwicklungsumgebung mit innovativer und maßgeschneiderter Tool-Kette namens „CodeCraft“.
 

  • Das IT-Hub South Africa in Pretoria wurde im Jahr 2006 gegründet und ist der weltweit größte IT-Standort der BMW Group und spielt eine Schlüsselrolle bei etlichen IT-Projekten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von KI- und Finanzanwendungen sowie dem globalen Rollout von SAP-Applikationen.

  • Der Americas Hub in Greenville, nahe dem BMW Group Werk Spartanburg in South Carolina, versorgt seit 2013 vorrangig die Produktionswerke und Vertriebsmärkte der Region mit maßgeschneiderten IT-Lösungen.

  • Critical TechWorks, im Jahr 2018 als Joint Venture mit Critical Software gegründet, entwickelt an den drei portugiesischen Standorten Lissabon, Braga und Porto sowohl IT-Applikationen für Entwicklung, Produktion & Vertrieb, als auch Fahrzeugsoftware und das BMW ConnectedDrive Backend.

  • In China bündelt die BMW Group ihre IT-Expertise an zwei Standorten in Nanjing: Seit 2019 entwickelt LingYue als hundertprozentige Tochter von BMW Brilliance Automotive regionale IT-Applikationen, während sich das Joint-Venture BA TechWorks (Partner: Archermind Technology) seit 2021 auf Fahrzeugsoftware speziell für den chinesischen Markt konzentriert.

  • Auch in Rumänien ist die BMW Group seit 2024 vertreten: In Cluj-Napoca arbeitet das Joint-Venture BMW TechWorks Romania (Partner: NTT Data) an europäischen IT-Projekten für Entwicklung, Einkauf, Produktion & Vertrieb.

  • Ebenfalls in 2024 eröffnete in Indien das Joint-Venture BMW Techworks India (Partner: Tata Technologies), das mit seinen drei Standorten in Pune, Bangalore und Chennai sowohl regionale IT-Rollouts als auch globale IT-Projekte betreut – und gleichzeitig global zur Entwicklung von Fahrzeugsoftware beiträgt.

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