BMW Elektrische Antriebsmaschine 6. Generation.
E-Mobilität 01.08.2025 6 Min.

Ein neues Kapitel in Steyr: BMW Group startet Serienproduktion elektrischer Antriebe für die Neue Klasse.

Es ist ein Moment, der die Geschichte des BMW Group Werks Steyr neu schreibt – und zugleich ein entscheidender Schritt in die automobile Zukunft: Erstmals rollen am traditionsreichen Standort vollelektrische Antriebe vom Band. Mit der Serienproduktion der Elektromotoren für die sechste Generation des BMW eDrive beginnt eine neue Ära – technologisch, strategisch und industriell.

„Ein klares Bekenntnis zur Zukunft“.

Was vor drei Jahren als ambitioniertes Vorhaben kommuniziert wurde, ist heute Wirklichkeit: Das Werk Steyr wird zum Herzstück der Elektromobilität der BMW Group. Für die Produktion von Elektro-Antrieben bauen wir den Standort umfassend aus – und setzen damit ein starkes Zeichen für Technologieoffenheit, Beschäftigungssicherung und regionale Wertschöpfung.

„Heute stellen wir die Weichen für die Zukunft der BMW Group“, erklärt Milan Nedeljković, Produktionsvorstand der BMW AG. „Als erster Produktionsstandort des Gen6-E-Motors spielt das Werk Steyr eine zentrale Rolle für die Neue Klasse und für die Weiterentwicklung unseres weltweiten Produktionsnetzwerks.“

Auch für Klaus von Moltke, Leiter Motorenproduktion der BMW AG und Leiter des Werks Steyr, ist der Tag von weitreichender Bedeutung:

„Vor drei Jahren haben wir angekündigt, dass wir diesen E-Motor in Steyr bauen werden. Heute liefern wir. Und darauf sind wir stolz. Was hier startet, ist mehr als ein Produktionsanlauf. Es ist ein klares Bekenntnis zu Europa, zur Technologie, zur Zukunft.“

Luftaufnahme des BMW Group Werk Steyr, Oberösterreich. Luftbildaufnahme BMW Group Werk Steyr
Neue Fertigungslinie für die Gen6 E-Motoren im BMW Group Werk Steyr.

Ein Standort wird neu gedacht – und bleibt sich doch treu.

Seit mehr als vier Jahrzehnten steht das Werk Steyr für Antriebstechnologie auf höchstem Niveau. Jeder zweite BMW und MINI weltweit ist mit einem Motor aus Steyr unterwegs. Nun wird der Standort neu definiert: Der Fokus liegt künftig nicht nur auf bewährten Verbrennungsmotoren, sondern auch auf elektrischen Antrieben.

„Die Technologieoffenheit ist unsere Stärke – sie gibt uns die nötige Flexibilität, um die Beschäftigung langfristig abzusichern“.
Klaus von Moltke, Leiter Motorenproduktion der BMW AG und Leiter des Werks Steyr

Für die neue E-Motorenfertigung wurden Produktionshallen errichtet, bestehende Gebäude modernisiert, Prozesse neu gedacht. Rund 1.000 Mitarbeitende werden in der elektrischen Antriebsmontage arbeiten. Mittelfristig – abhängig von der Marktentwicklung – könnte die Hälfte der 4.900 Beschäftigten des Werks in der E-Mobilität tätig sein.

Vorserien-Gen6-E-Motor für Erprobungsfahrzeuge der Neuen Klasse.

Umfassende Verbesserungen des E-Motors.

„Im Vergleich zur fünften Generation verlieren wir 40 Prozent weniger Energie, die Antriebsmaschine ist 10 Prozent leichter. All das trägt dazu bei, die Effizienz im Gesamtfahrzeug um bis zu 20 Prozent zu steigern“, erklärt Martin Kaufmann, Leiter der globalen Antriebsentwicklung der BMW Group.

Industriekompetenz als Zukunftsfaktor.

Rotoren, Statoren, Getriebe, Inverter und Gehäuse – alle zentralen Komponenten des E-Antriebs werden im Werk Steyr gefertigt und montiert. Das Gehäuse des E-Motors wird in der Aluminium-Gießerei des Werks Landshut gegossen und in Steyr weiterverarbeitet. Der Inverter wird in einer neuen hausinternen Sauberraum-Umgebung hergestellt. Somit steigt das österreichischen Motorenwerk auch in die Elektrotechnik ein. 

Die Transformation des Werks zeigt, wie industrielle Kompetenz, regionale Bindung und globale Strategie Hand in Hand gehen können. Für Helmut Hochsteiner, Leiter der E-Antriebsproduktion in Steyr, ist dieser Schritt weit mehr als eine technische Adaption:

„Für den neuen E-Antrieb kommen neue Fertigungsprozesse zum Einsatz. Ihre Umsetzung in die Praxis verlangt perfekte Planung, Erfahrung und Kompetenz – darum erfolgt sowohl die Erstindustrialisierung der Komponenten als auch des Gesamtantriebs bei uns inhouse.“

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