Zwei BMW i3 in einem Hafen vor einem Schiff
Nachhaltigkeit 02.07.2020 2 Min.
Biokraft ahoi!

Die BMW Group beteiligt sich an einer Initiative zur Erprobung eines neuartigen Biokraftstoffs , um den Schiffstransport nachhaltiger zu gestalten. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich der CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent reduzieren lässt. Auch der Anteil an Schwefeloxid wird erheblich verringert.

Sie ist türkisblau, rund 140 Meter lang und 23 Meter breit. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 Knoten kreuzt das Transportschiff M/V Autosky derzeit auf einer Seeroute zwischen Zeebrugge in Belgien und Santander in Spanien. Mit an Bord: Bis zu 2.000 Fahrzeuge – vor allem der BMW Group. Das Schiff der norwegischen Reederei United European Car Carriers (UECC ) gehört damit zu einem festen Bestandteil der Wertschöpfungskette, für die der Fahrzeughersteller ökologische Verantwortung übernimmt.

Transportschiffe wie die M/V Autosky sind zwar eine durchaus nachhaltige Möglichkeit, um Waren zu transportieren. Trotzdem aber ist die Schifffahrt heute für rund vier Prozent aller Treibhausgase verantwortlich, die wir weltweit ausstoßen. Bis 2050 könnte dieser Anteil sogar noch deutlich steigen.

Auch die BMW Group nutzt Transporte über die Meere intensiv: Rund 7.000 Container mit insgesamt etwa 31 Millionen Bauteilen werden täglich verschifft. Und rund 10.000 Fahrzeuge der BMW Group sind jeden Tag „auf See“. Das ist zwar nur ein Bruchteil der Transporte, die auf den maritimen Handelsrouten weltweit unterwegs sind, trotzdem will das Unternehmen auch im Bereich nachhaltiger Seetransporte Flagge zeigen.

Deshalb erprobt die BMW Group derzeit gemeinsam mit UECC und dem GoodShipping Program den praktischen Einsatz eines Biokraftstoffs (Bio Fuel Oil) auf Transportschiffen: Der Biokraftstoff erzielt eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 80 bis 90 Prozent. Auch der Anteil an Schwefeloxid wird erheblich reduziert (siehe Videolink). Allein in der zunächst dreimonatigen Testphase dürfte die BMW Group durch den Einsatz dieses Kraftstoffs bei den Fahrten der M/V Autosky anteilig mehr als 400 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

Wichtig auch: Wird ausschließlich Bio Fuel Oil (BFO) genutzt, erfüllt der Kraftstoff die technischen Voraussetzungen herkömmlicher Schiffsmotoren. Das BFO, das vom niederländischen Unternehmen GoodFuels – einem Pionier für nachhaltige Biokraftstoffe – produziert wird, wird aus zertifizierten Rohstoffen hergestellt. Dazu gehören vor allem Abfall- oder Restprodukte wie in diesem Fall altes Speiseöl.

Dass die BMW Group dazu beiträgt, dem nachhaltigen Transport auf den Weltmeeren den Weg zu bereiten, ist für UECC ein wesentlicher Faktor: „Die Teilnahme von BMW sollte dem Automobilsektor signalisieren, dass Mittel zur Dekarbonisierung leicht verfügbar sind und dass unsere Schiffe gerüstet sind, um diese äußerst wichtige Herausforderung für die Schifffahrtsindustrie zu meistern", betont Daniel Gent, Energy and Sustainability Manager, UECC. Und auch Anniek Sluis, Growth Captain vom GoodShipping Program meint: “Die Transportlogistik hat einen enormen Einfluss auf den Kohlenstoffausstoß. Die Führungsrolle, die die BMW Group bei der proaktiven Einleitung von Schritten zur Dekarbonisierung gezeigt hat, sollte eine Aufforderung an andere in diesem Sektor sein, sich anzuschließen."

Die BMW Group war bereits im vergangenen Jahr als erster Automobilhersteller weltweit der „Getting to Zero Coalition“ beigetreten. Ziel ist es, die Dekarbonisierung der internationalen Schifffahrt mitzugestalten.

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