Rio Tinto
Nachhaltigkeit 2 Min.
Leichtgewicht mit großer Wirkung.

Ein revolutionäres Verfahren in der Aluminiumproduktion ermöglicht die Einsparung von 70 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Prozessen.

Aluminium hat wenig Gewicht, ist robust und kann unendlich oft recycelt werden. Eigentlich ein Material, das optimal für die Leichtbauweise von elektrifizierten Fahrzeugen ist. Das Problem: Der CO2-Austoß bei der Herstellung ist immens. Bis jetzt. Rio Tinto hat gemeinsam mit weiteren Partnern ein Elektrolyse-Verfahren entwickelt, das sämtliche CO2-Emissionen, die beim Schmelzprozess entstehen, eliminiert. Die BMW Group hat daher eine Vereinbarung mit dem Unternehmen geschlossen, denn so kann der CO2-Fußabdruck in der Lieferkette deutlich reduziert werden.

„Wir wollen als erster Automobilhersteller der Welt Aluminium in Serie einsetzen, das keine direkten CO2-Emissionen im Schmelzprozess verursacht“, erklärt Joachim Post, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk. Aufgrund seiner positiven Materialeigenschaften hat Aluminium einen festen Platz in der intelligenten Mischbauweise der BMW Group. Aber in der Lieferkette eines mittelgroßen vollelektrischen Fahrzeugs, entfallen rund ein Viertel der CO2-Emissionen auf Aluminium. Dies verdeutlicht das enorme Potential zur CO2-Reduktion in der Aluminium-Lieferkette.

Das zur Aluminiumproduktion entwickelte ELYSIS-Verfahren revolutioniert den zur Herstellung notwendigen Schmelzprozess. Das innovative Verfahren eliminiert alle prozessbedingten CO2-Emissionen durch den Einsatz kohlenstofffreier Anoden und konnte im Jahr 2021 erstmals erfolgreich auf Industrieniveau erprobt werden.

Neben dem CO2-freien Schmelzprozess waren noch andere Kriterien ausschlaggebend für die Kooperation: Direkter Zugang zu Strom aus erneuerbaren Energien durch mindestens sechs lokale Wasserkraftwerke in Quebec, hoher Anteil von Sekundärmaterial und volle Transparenz der Lieferkette durch Blockchain-Technologie von der Bauxit-Mine bis zum Werk – alle beteiligten Werke der Prozesskette sind nach ASI (Aluminium Stewardship Initiative) zertifiziert und sichern ESG-Risiken umfassend ab. „Dadurch hebt sich diese Kooperation wirklich ab von dem, was wir bisher gemacht haben“, sagt Projektleiterin Nicole Funk, bei der BMW Group zuständig für nachhaltige Rohstoffe und Emissionen in der Lieferkette im Bereich der Nichteisenmetalle. Zudem habe Rio Tinto seine Recyclingkapazität ausgebaut und betreibe intensiv Forschung für nachhaltige Technologien und innovative Produkte, was es zu einem interessanten Partner für die BMW Group mache.

Unter Berücksichtigung aller prozessbedingten Einsparungen ist es möglich, bei diesem Verfahren 70 Prozent der CO2 -Emissionen einzusparen im Vergleich zu konventionell hergestelltem Aluminium. Ab 2024 will die BMW Group dieses stark CO2-reduzierte Aluminium beziehen und hat hierfür eine Absichtserklärung mit der Rio Tinto Group geschlossen. Das geplante Liefervolumen soll zunächst ausschließlich in der Fahrzeugproduktion des BMW Group Werks Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina zum Einsatz kommen, wo es in Karosserieteilen wie zum Beispiel der Frontklappe verbaut werden wird.

 

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