In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Roland Zeller.
Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.
Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.
In dieser Ausgabe unserer Serie spricht Roland Zeller, Verantwortlicher des Themas Nachhaltigkeit im BMW Group Werk Dingolfing, über das Insektensterben, Rückenwind und die Möglichkeit, Wasserstoff mit Hilfe von Totholz zu gewinnen.
Roland Zeller, Sie engagieren sich schon seit vielen Jahren für mehr Umweltschutz im Werk Dingolfing. Woher kommt dieser Einsatz?
Roland Zeller: Eigentlich waren es eine Vielzahl an Erlebnissen. Sei es der Sturm Kyrill 2012, der viele Bäume in meinem Fichtenwald umgelegt hat, oder der Borkenkäfer. Die Erfahrung, dass in dem heißen Sommer 2018 so wenige Insekten auf der Windschutzscheibe hängen blieben. Oder das Jahr, in dem wir dem Bienensterben zusehen konnten, weil jemand sehr reichlich Unkrautvernichter eingesetzt hatte. Diese Erlebnisse haben mich aber nicht nur berührt, ich habe immer versucht, aktiv etwas dagegenzusetzen. Dadurch habe ich mich intensiv mit Nachhaltigkeit beschäftigt. Und weil ich sehr umfassend denke, wollte ich sie auch stärker ins Unternehmen bringen. Beruflich bin ich für die Energieversorgung des Standortes Dingolfing zuständig. In meiner Abteilung entscheiden wir über jegliche Energie, die im Werk benötigt wird. Wir sind also die Schlüsselstelle – und natürlich ist es mein Ziel, dass wir am Standort weitgehend CO2-neutral werden. Bilanziell stellen wir als BMW Group ab 2021 alle unsere Standorte durch Offsetting CO2-neutral. Aber wir wollen aus eigener Kraft möglichst viel zu diesem Ziel beitragen. Mit unseren Aktivitäten, das Werk grüner zu gestalten, haben wir schon vor einigen Jahren begonnen. Wir wurden gebeten, Ideen einzubringen. Es kamen viele Vorschläge – von der Blühwiese bis zum Bienenstock – und wir haben einfach losgelegt, haben das Werk Stück für Stück nachhaltiger gemacht. Anfangs haben die Kollegen unsere Arbeit fast belächelt. Heute findet es keiner mehr seltsam, die Akzeptanz ist hoch. Und es gibt tolle Ideen. Zum Beispiel denken wir über die Möglichkeit nach, Wasserstoff zu produzieren. Totholz aus den Wäldern und unbehandelte Einwegpaletten werden sehr umweltfreundlich die Energie für die Herstellung liefern. So bekommen wir CO2-positive Energie und sparen außerdem Geld.
Neben dem beruflichen Ziel, das Werk CO2-neutral zu machen: Was wollen Sie persönlich erreichen?
Zeller: Wir verbrauchen unsere Ressourcen viel zu früh! Das muss sich ändern, wenn wir den Klimawandel aufhalten wollen. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir unserer Erde nicht mehr wegnehmen, als wir zur Verfügung haben. Das Problem ist leider, dass sich nachhaltiges Wirtschaften zwar rechnet – aber nicht immer auf die Schnelle und nicht auf den ersten Blick. Außerdem haben wir die Früchte, die niedrig hängen, bald abgeerntet. Jetzt kommen die komplexen Themen, die einen höheren Aufwand bedeuten.
Wo sehen Sie denn schon Erfolge und worauf sind Sie stolz?
Zeller: Momentan haben wir richtig Rückenwind! Die gesamte Wirtschaft beginnt mitzuziehen, das wirkt sich positiv auf die Kosten aus. Und wenn wir unsere Leuchtturmprojekte gut kommunizieren, ergibt sich daraus oft der nächste Schritt, die nächste Idee. Denn klar ist auch: Der Wasserstoff aus der Restholz-Hackschnitzel-Heizung ist ebenso wenig die einzige Lösung, wie Solar- oder Windenergie. Auf Dauer bringt es nur die Mischung aus verschiedenen Formen erneuerbarer Energie. Ich persönlich bin richtig stolz auf das Engagement, mit dem alle dabei sind. Gerade die jungen Kolleginnen und Kollegen geben Gas, weil sie selbst etwas für ihre Zukunft tun können. Sie sind so motiviert, sie sehen einen Sinn. Das macht unglaublich viel Freude. Aber es sind nicht nur die Jungen – der Einsatz kommt aus allen Hierarchieebenen!
Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Wunsch bei Oliver Zipse, dem Vorstandsvorsitzenden der BMW Group, frei. Was würden Sie sagen?
Zeller: Mein Wunsch wäre, dass Herr Zipse noch einmal sehr deutlich sagt: Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gehen jetzt vor. Das ist unsere erste Priorität, wir meinen es ernst. Wir wissen, das kostet Geld. Aber dieses Geld wollen wir investieren.
Was würde das bringen? Kann ein Satz den Klimawandel stoppen?
Zeller: Nein, natürlich nicht. Aber so ein Statement würde im Unternehmen und auch über die BMW Group hinaus etwas bewegen. Wir haben einen großen Einfluss, die Industrie schaut auf uns. Wenn wir die richtigen Stellhebel umlegen und unsere Ideen verwirklichen, schaffen wir zunächst für unser Unternehmen viel. Aber wenn wir Erfolg haben, machen viele andere Unternehmen es uns nach – und die Lawine beginnt zu rollen. Diese Aussicht motiviert mich tagtäglich.
Und wann ist es gut?
Zeller: Hier im Werk Dingolfing ist es dann gut, wenn wir CO2-neutral produzieren. Für mich persönlich geht es aber immer mit anderen Projekten weiter. Die Ideen gehen mir ohnehin nicht aus.
Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten.